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Karl Schüßler
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1997 - Humbert Fink E-Mail
Humbert Fink


Kärntner Kulturtagebuch
Kronen Zeitung - 27. September 1987


Ein Kärntner Maler verachtet Kompromisse – Schüßlers Schädelwelt


Einer seiner Vorfahren war Kirchenmaler. Ein Großvater und der Vater malten, und das wichtigste geografische Detail bei Karl Schüßler hat zweifellos damit zu tun, dass er einerseits auf vier Generationen von Malern zurückblicken darf und andererseits nie den Sinn für die nützliche Realität verloren hat.

Karl Schüßler ist wohlbestallter Farben-kaufmann.

Ein Unternehmer, ansässig in der idyllischen Bezirksstadt Wolfsberg, verantwortlich für 40 bis 50 Beschäftigte, und zugleich aber auch einer der wichtigsten Maler Kärntens, dessen Bildern gelegentlich eine moralische Sprengkraft innewohnt, die alles Klein-bürgerliche, Verniedlichende und Selbst-gefällige unerbittlich entlarvt...das macht die ganze Spannweite dieses Künstlers aus, der ebenso ein selbstbewusster Geschäftsmann wie ein liebenswertes Original ist.

Er selbst gibt sich keinen Illusionen hin. Kunst ist für ihn „das meisterverkannte Wort, das es überhaupt gibt“; und er empfindet es „als ungemein sonderbar, was so alles unter Kunst einherläuft“.

Er liebt seine Heimat – die Schüßlers sind einst aus dem Elsässischen nach Wolfsberg gekommen -, aber er weis auch, dass Kunst und Kleinstadt gelegentlich disharmonieren.

„Als ich 1974 mit einer phallischen Serie bei einem Wettbewerb in Salzburg den ersten Preis gemacht habe, war ich dann in Wolfsberg jahrelang als Pornograf abgestempelt.“

Und zum Verhältnis seiner engeren Landsleute zur Kunst fällt ihm ein:
„Es gibt in Wolfsberg zehn Leute, die Bilder hängen haben. Das sagt alles.“
Das alles hat ihn aber nicht daran gehindert, 1986 in seinem Haus einen aus dem 17. Jahrhundert stammenden alten Pferdestall als Galerie einzurichten – wahrscheinlich ist das die schönste Galerie Kärntens überhaupt – und der Stadt zur Verfügung zu stellen, die ihrerseits als Mäzen auftritt und bisher schon einige interessante Ausstellungen gemanagt hat.

Schüßler betont in diesem Zusammenhang das gute Gesprächsklima mit den Gemeindevätern, verschweigt aber nicht, dass „für Kunst natürlich auch in Wolfsberg wie überall im Land zu wenig Geld vorhanden ist.“

Karl Schüßler, der als Grafiker Erinnerungen an den vergessenen Kurt Moldovan wach werden lässt und von dem der Kunstkritiker Wolfgang Giegler einmal sagte, dass er „tiefliegende Metamorphosen des Menschen-bildes veranstalte“, stellt eher selten aus, macht sich als Künstler rar und hat damit durchaus Erfolg.

Seit mehr als fünf Jahren arbeitet er an seiner Schädel-Serie, deren „züngelnde Farbigkeit“ und kompromisslose Reduzierung auf das Wesentliche menschlichen Schicksals immer wieder zu bestürzen vermag.

In seinen Bildern, so Giegler, sei die Identität der Personen verschwunden. Aber letztlich sind für diesen ebenso begabten wie eigenwilligen Künstler solche Analysen zweitrangig.
Er, der auch Tschernobyl-Bilder malt und sich Gedanken über die Zukunft macht, ahnt instinktiv kommendes Unheil voraus. „Man malt um sein Leben.
Aber was ist dieses Leben noch wert? Und was vermag die Kunst zu tun?“

Humbert Fink
 
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