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Karl Schüßler
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1994 - Dusko Malesevic E-Mail
Prof. Dusko Malesevic
Präsident der Stadt Zagreb
 
Rede zur Eröffnung  „Krokodile und andere Menschen“
Galerie Karas – Zagreb – Sommer 1994

Diesem Künstler begegnen wir zum ersten Mal, doch seine Kunst ist uns vertraut. Das ist die Kunst der zeitgenössischen europäischen Tradition, der Durchbrüche und der avantgardistischen Resonanz, die ständig das Schicksal des Menschen und das Schicksal der Welt auf die Probe stellt. Sie ist ein Zusammenprall der Fabel und der Form, des Schicksals des Menschen in einer bedrohlichen Welt. Sie offenbart sich deswegen als Kraft der Imagination, aber auch als Zweifel und hinausgeschrieene Frage : Ist das ein Zeitalter der Freiheit und der Imagination, oder stehen wir wieder vor dem Problem der Bedrohung durch den Sinnverlust im menschlichen Dasein?

Weltschmerz – ist das nicht eine Formel für das Leiden des europäischen Geistes ein ganzes Jahrhundert hindurch, wenn in die alltägliche Tragödie des Menschen die Sehnsucht nach einer Welt der Freiheit, einer Welt der Imagination eindringt? Ist es nicht die Unmöglichkeit, endlich die Form der selbstentdeckten Identität und der individuellen Persönlichkeit mit seinem Lebenstraum, dem gewünschten Paradies, zu versöhnen?
So gehört auch die Malerei des Herrn Schüßler zum Ausdruck des Geistes, aber auch zur Expressivität der unmenschlichen, animalen, „Krokodilwelt“. Denn anscheinend kann er den Hass und das Böse nicht anders ausdrücken, außer durch ein animalisches Fatum, ohne Rücksicht darauf, was seine zweifellose Sensibilität und sein lyrisches Timbre anzudeuten vermögen. Daher erkennen wir ihn als Angehörigen der uns vertrauten Richtung des europäischen Expressionismus mitteleuropäischer Prägung, aber auch der universalen Sensibilität der malerischen Poetisierungen  -  vom Tachismus und dem Informel, bis hin zu den stabilen Konstruktionen des Formalismus.

Diese Malerei würde in der kroatischen Kunst einen wichtigen Platz einnehmen, besonders hinsichtlich der Bezüge, auf die sie schließen lässt, und die sich in dieser Ausstellung andeuten: Freiheit in der Wahl der formalen Lösung, ein hoher Grad an gestalterischer Freiheit und Poetisierung, wo keine einzige Linie, keine einzige materielle Spur der Vernunft geopfert wurde, sondern reine Bildessenz ist. Es handelt sich um eine Malerei, die einer wichtigen bildnerischen Kultur angehört. Eine permanent aufregende und aufweckende Malerei, die Neurasthenie der Realität, der ethischen Zweifel und eines starken Widerstandes gegen die Realität. Ein Widerstand, der von einer verhüllten Mimose zeugt – aber wir wissen, dass in der Zeit, der sie angehört, eigentlich keine Mimosen wachsen. Doch diese Sensibilität, diese charakteristische Empfindsamkeit eines talentierten Menschen sensibilisiert jedes seiner Vorhaben bis zur Spannung. Herr Schüßler ist als Künstler bestimmt kein glücklicher Mensch. Er hat jedoch einen glücklichen Augenblick der Malerei realisiert. Die Erfahrung sagt uns, dass dies eine selbstbewusste Malerei ist, eine Malerei, die sich ihrer selbst bewusst ist. Doch ihre Besessenheit von der Welt ist so stark, dass wir auf der rein theoretischen Ebene einen starken Konflikt zwischen der Fabel und der Form erleben. Einen Konflikt, in dem sich der Mensch einerseits als Individuum, andererseits als ein Teil der Welt verwirklicht.

Diese Malerei kann anscheinend universal und zugleich tief persönlich gedeutet werden. Dem Zeitgeist nach – oder sogar als sein Gewissen – ist sie universal, aber andererseits insoweit persönlich, als sie uns als Entdeckung erscheinen mag. Herr Schüßler ist ein moderner Künstler, er macht keine Zugeständnisse, besonders keine an den fremden Geschmack. Er bricht Vorurteile, Gewohnheiten, und Stereotypen zugunsten des eigenen Gestus, des eigenen Willens.
Ich versuche nämlich zu beweisen, inwieweit ich ihn verstehe und er mir vertraut ist, obwohl ich zum ersten Mal vor seinen Bildern stehe, und obwohl ich gerade diese Bilder zum ersten Mal sehe. Ich möchte sein Engagement für das Soziale, das Psychische, das „Universale“, Psychotische und Tragische nicht näher erläutern, um die schöpferische Glut, die malerische Kraft, die seine Ideen und bildnerische Expressionen gebären lassen, besser zu beleuchten.
Dieser ständige Kampf zwischen dem inneren Drang und der Außenwelt, zwischen der Form und dem Inhalt, der Aussagekraft und der Unzulänglichkeit der sie umgebenden Welt suggeriert die Illusion eines Unglücks, das sich oft, erstaunlicherweise als Zusammenprall, Druck und Strom von besonders hoher Spannung manifestiert.
 
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