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Karl Schüßler
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1974 - Arthur Hanzer E-Mail
Prof. Arthur Hanzer

Ausstellungskatalog
Carinthischer Sommer 1974
Oratorium der Stiftskirche Ossiach

Malerei - Keramische Wandbilder - Zeichnungen

Karl Schüßler entstammt einer Familie, die seit Generationen in enger Beziehung zur Kunst steht. Sein Urgroßvater, ein Elsässer, hatte sich als Porträt- und Landschaftsmaler in Kärnten niedergelassen, sein Großvater stürzte als Kirchenmaler tödlich vom Gerüst, sein Vater arbeitete in Frankreich und Spanien als Stuccolustro- und Wappenmaler und war als Kunsthändler tätig.

Er gründete 1937 in Wolfsberg den Familienbetrieb, der sich mit kunst-gewerblichen Arbeiten beschäftigt. Hier begann er auch Bilder und Plastiken zu sammeln, seine eigene schöpferische Tätigkeit als Maler hat er nie dem Publikum präsentiert. Nach dem Krieg erwarb er das wuchtige mittelalterliche Paurische Haus in Wolfsberg. Karl Schüßler hat es renoviert und darin sein Atelier und Platz für eine kleine Galerie gefunden.

Seine berufliche Entwicklung war zunächst durch den Betrieb und die kunstgewerbliche Ausbildung vorgezeichnet, als das Werk Cézannes für ihn zur schicksalhaften Begegnung wurde. Was den Ausschlag gab, war wohl nicht so sehr Cézannes gestalterische Disziplin als vielmehr dessen andere Seite, die gewalttätige Sinnlichkeit verbunden mit dem Willen zu radikaler Kompromisslosigkeit. Karl Schüßlers Entwicklung in den letzten Jahren ist imponierend. In wuchtigen Anläufen hat er sich seinen Weg gebahnt, viel überflüssigen Ballast abgeworfen und seinen Visionen eine präzisere Realisierung verliehen. Feine und feilende Technik vermeidend sieht er seine Chance eher in der spontanen Niederschrift, wo er die gestaltenden Impulse so unverfälscht wie möglich zur Geltung bringt.

Der routinierte Betrachter, dem die Werke Schüßlers vor Augen kommen, registriert zunächst deren abweisende Brutalität und beklemmende Wildheit. Die züngelnde Farbigkeit versteht sich nicht im ästhetischen Sinn, eine Notwendigkeit, die den Vorurteilen der Gebildeten selten genug bewusst wird. Karl Schüßler hat in den letzten Jahren seine Positionen deutlich bezogen. Dabei werden realistischen Elemente seiner Malerei immer mehr manifest, trotz ihrer massiven Verwandlungen. Tastsinn und Auge sind bei ihm gleicherweise engagiert. Die Art, wie er Dreidimensionales in die Fläche einbezieht, lässt naturalistische Schulung erkennen. Schüßlers Lieblingsmotiv ist der weibliche Akt.
Die meisten seiner Kompositionen geraten fast zwangsläufig zu monströsen Aktstudien. Auffallend dabei ist das Volumen der Beine, die, Säulen ähnlich, Grundmotiv und Regulans des Bildgefüges sind. Das klingt auch dort an, wo organoide Formen mit gewaltsamen Aktionen in ein imaginäres Koordinatensystem gepfercht erscheinen.

Weil die Form bei ihm doch sehr von Konturen mitbestimmt wird, ist es gut, dass das frührer Linienraffinement verschwunden und an dessen Stelle ein derber Duktus der Linie erscheint. Wer sich mit seinen eigenen Komplexen abgibt, erzeugt gute Kunst. Aus den Bereichen des Unterbewussten steigen jene visionäre Offenbarungen empor, die in den Malvorgängen sichtbar werden. Sinnliches und Erotisches gewinnt jene innere Deutlichkeit, die keine naturalistische Darstellung – in dieser Form wäre es auch Pornographie – wiederzugeben vermag.

Schüßlers hektischer Maldrang mutet oft an wie eine elementare Sucht, sich optisch zu äußern, er scheint dabei die Thematik und alles Inhaltliche, das ihm auch am Herzen liegt, zu überspielen. Aber in dieser Rastlosigkeit fließt alles zusammen: diese Poesie des Hässlichen, diese wütenden Abbreviaturen, diese gnomisch geschrumpften, gekneteten und umgeschmolzenen Formen, was sind sie anderes als ein bis zum Wahnsinn sich mühendes Suchen nach jener Entsprechung, die jede Vision vom Werk verlangt?

Hier zählt nicht die Menge der gelungenen Werke, hier geht es um die Summe der Siege und Enttäuschungen, aus denen das Leben besteht. Ein emotionaler Künstler wie Schüßler wird natürlich mehrere Kategorien in seinem Werk verschmelzen. Seine aggressiven erotischen Figurationen erscheinen manchmal plakativ konzentriert, das barocke System der Formfindung durch Buckel und Wölbungen ist aber nicht weniger typisch, und der Malprozess entwickelt sich sowohl durch Illumination und Inumbration des Körperlichen als auch durch die spontane Herstellung eines Psychogrammes. Schüßler wird nie ein methodisches System verfolgen, das ihm Fesseln auferlegt. Seine Bilder sind Topographien der Leidenschaft, die aber, sobald sie hingeworfen sind, zu merkwürdig isolierten Signalen erstarren, - Eruptionen, die in ihren Ursprung zurückfallen. Bilder eines Einzelnen für Einzelne.
 
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